Longines lässt einen Meilenstein aus der reichhaltigen Markengeschichte neu aufleben. Die neue Longines Pilot Majetek ist eine Hommage an das Original aus 1935 und kombiniert dessen markantes Design mit moderner Technik.
Wer einmal die Gelegenheit hatte, die Schweizer Marke Longines in Saint-Imier zu besuchen und dort durch das Museum zu schlendern, der hat einen Eindruck von der reichhaltigen Markengeschichte bekommen. Anders als bei vielen Schweizer Uhrenherstellern wird bei Longines die eigene Historie nicht erst seit Ende der Quarzkrise bewusst gepflegt und dokumentiert. Bis ins Jahr 1867 reichen die Aufzeichnungen zu allen produzierten und ausgelieferten Uhren im Firmenarchiv zurück. Ein Schatz für Liebhaber und Sammler. Wie sehr die Uhrenmarke ihr Erbe schätzt, zeigt sich unter anderen auch daran, dass sie sich immer wieder Meilensteine aus der eigenen Geschichte heraussucht und diese behutsam überarbeitet neu auflegt. Neuestes Beispiel: die berühmte Fliegeruhr Majetek Referenz 3582.
Dieses Modell wurde 1935 für die tschechische Luftwaffe entwickelt, die damals eine Pilotenuhr mit drehbarer Lünette in Auftrag gegeben haben. Beim Start der Maschine stellte der Pilot die Dreiecksmarkierung auf die aktuelle Uhrzeit ein. Dadurch ließ sich relativ simpel die aktuelle Flugdauer ermitteln. Zudem verfügte die Majetek über ausreichend Leuchtmasse, sodass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen - so zum Beispiel in einem Flugzeugcockpit - gut ablesbar war. Longines registrierte das Design der Uhr am 01. April 1935 beim Internationalen Amt für gewerbliches Eigentum in Bern. Kurz danach begann die Auslieferung ans Militär. Der Name „Majetek“ entstammt der Gehäusebodengravur „Majetek Vojenské Správy”, was so viel bedeutet wie „Eigentum der Militärverwaltung“. Das neue Modell greift die Designmerkmale des Originals aus 1935 gekonnt auf und kombiniert sie mit den Eigenschaften moderner Armbanduhren.
Die Fakten
Die neue Longines Pilot Majetek verfügt über ein kissenförmiges Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 43 mm und einer Höhe von 13,3 mm. Auch wenn die Inspiration unverkennbar ist, stellt die neue Majetek keine genaue Kopie des Originals da. So ist die Kissenform des Gehäuses bei der Neuauflage deutlich ausgeprägter und dessen Durchmesser zudem um 3 mm gewachsen. Auch die verschraubte Krone wird nun von einem geschwungenen Kronenschutz umrahmt, was die Uhr deutlich sportlicher als ihr Vorbild erscheinen lässt. Auf der linken Gehäuseseite befindet sich zudem eine Plakette mit der Gravur „1935“, eine Referenz an das Originalmodell.
Ein auffälliges Detail des Designs ist nach wie vor die beidseitig drehbare Lünette mit ihrer markanten Riffelung. Diese trägt zur besseren Griffigkeit beim Bedienen bei. Während bei dem Original kannelierte Lünette und Glas miteinander verbunden waren und somit zusammen gedreht wurden, sind nun beide voneinander getrennt. Diese optimierte Bauweise zahlt auf die hohe Wasserdichtigkeit von 100 m ein. Dennoch wurde der Dreiecksmarker beibehalten, der noch immer das einfache Ablesen von Startzeiten ermöglicht.
Das Zifferblatt der neuen Majetek ist mattschwarz gehalten und mit großen Indizes versehen. Cremefarbene Super-LumiNova-Leuchtmasse im Vintage-Stil trägt zur Retro-Optik bei und sorgt dennoch für gute Ablesbarkeit im Dunkeln. Getreu ihrem Vorbild verfügt auch die Neuauflage über eine kleine Sekunde auf 6 Uhr. Insgesamt wirkt das Zifferblatt dadurch sehr ausbalanciert.
Angetrieben wird die neue Pilot Majetek durch das Kaliber L893.6. Das automatische Werk verfügt über eine Gangreserve von rund 72 Stunden und schlägt mit einer Frequenz von 25.200 Halbschwingungen pro Stunde. Es basiert auf dem ETA A31.L91, wird aber exklusiv für Longines gefertigt. Aufgrund der Verwendung einer Spiralfeder aus Silizium ist das Werk resistent gegenüber Magnetfeldern. Ein kleiner Wermutstropfen für die Liebhaber von mechanischen Uhrwerken: Longines verzichtet bewusst auf einen Glasboden. Mal eben einen kurzen Blick auf das Schwingen der Unruh zu werfen, ist bei der Pilot Majetek somit nicht möglich. Eine Besonderheit ist zudem, dass das Werk im eingeschalten Zustand von der Offiziellen Schweizer Kontrollstelle für Chronometer (COSC) als Chronometer zertifiziert wird.
Erhältlich ist die Longines Pilot Majetek wahlweise am dunkelbraunen oder grünen Lederband. Zudem steht ein khakigrünes NATO-Band aus recycelten Material zur Auswahl. Der Listenpreis des Modells beträgt 3.950 EUR.
Das Fazit
Dass die eigene Geschichte für Longines ein zentraler Bestandteil der Produktentwicklung ist, hat nicht zuletzt CEO Matthias Breschan Ende letzten Jahres im UhrTalk-Interview bestätigt. Die Marke mit der geflügelten Sanduhr pflegt das eigene Archiv und ist immer wieder bemüht, Meilensteine zu identifizieren, die eine geeignete Inspirationsquelle für moderne Neuauflagen bieten. Nach den Erfolgen mit der Zulu Time, sowie der Ultra-Chron, stellt die neue Pilot Majetek nun den nächsten Leckerbissen für Fans der Marke und Liebhaber von sportlichen Uhren mit prägnanten Designs dar. Die Pilot Majetek schafft dabei den Spagat, ein altes Design neu zu interpretieren und behutsam in die Moderne zu überführen. Das Ergebnis: eine Uhr, deren historische Wurzeln unverkennbar sind und trotzdem hochmodern wirkt.
Technische Daten: Longines Pilot Majetek
Gehäuse | Edelstahlgehäuse; 43 mm Durchmesser; 13,3 mm Höhe; 100 m wasserdicht |
Zifferblatt | mattschwarz; Zeiger und Indizes mit Super-LumiNova-Leuchtmasse; kleine Sekunde auf 6 Uhr |
Uhrwerk | Automatisches Kaliber L893.6; 25.200 Halbschwingungen; 72 Stunden Gangreserve |
Armband | Armband wahlweise aus brauen oder grünen Kalbsleder oder NATO-Band aus recyceltem Textil; jeweils mit Edelstahl-Dornschließe |
Referenz | L2.838.4.53.0 (braunes Lederband) L2.838.4.53.2 (grünes Lederband) L2.838.4.53.8 (NATO-Band) |
Verfügbarkeit | ab sofort |
Preis | 3.950 EUR |
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